Zulassung

Grundsatz: Das Maturitätsanerkennungsreglement respektive die Verordnung des Bundesrates und das Reglement der EDK über die Anerkennung von gymnasialen Maturitätsausweisen schreibt im Artikel 7 vor, dass Lehrkräfte an Maturitätsschulen das Lehrdiplom für Maturitätsschulen im Unterrichtsfach besitzen oder eine andere fachliche und pädagogische Ausbildung mit gleichem Niveau abgeschlossen haben, und dass sie für Fächer, in denen die wissenschaftliche Ausbildung an einer Universität möglich ist, einen universitärer Master erworben haben.

Die Zulassungsbedingungen für den Studiengang Lehrdiplom für Maturitätsschulen im Fach Mathematik sind hier beschrieben.

 

FAQ:

Frage: Kann ich das Lehrdiplom studienbegleitend erwerben?

Antwort: Wenn Sie ein Bachelor-Diplom besitzen und an der ETH Zürich oder an der Universität Zürich im Masterstudiengang Mathematik eingeschrieben sind, können Sie sich für das Lehrdiplom anmelden und die Ausbildung beginnen. Das Lehrdiplom abschliessen können Sie frühestens mit dem Master.

 

Frage: Kann ich mir Vorlesungen aus meinem Bachelor- und Masterstudium für das Lehrdiplom anrechnen lassen?

Antwort:  Es gibt Vorlesungen aus dem Bachelor- und Masterstudienprogramm, die für den Bereich fachwissenschaftliche Vertiefung mit pädagogischem Fokus, oder für den Wahlpflichtbereich zählen. Diese sind im Vorlesungsverzeichnis entsprechend gekennzeichnet. Wenn Sie sich eine solche Vorlesung für das Lehrdiplom anrechnen lassen möchten, schreiben Sie eine E-Mail an mit den genauen Daten: Ihr Name, Matrikelnummer, Vorlesung mit Nummer, Dozent/Dozentin, wann besucht, und für welchen Bereich anzurechnen. 

 

Frage: Mein Mathematik-Masterabschluss liegt länger zurück. Kann ich mich trotzdem für das Lehrdiplom einschreiben?

Antwort: Wenn Ihr Master-Abschluss oder das Doktorat in Mathematik weniger als 6 Jahre zurückliegt, können Sie sich direkt für das Lehrdiplomstudium anmelden. Liegt der Abschluss länger als 6 Jahre zurück, müssen Sie sich für das Lehrdiplomstudium bewerben. In diesem Fall werden Ihnen möglicherweise fachwissenschaftliche Auflagen gemacht.

 

Frage: Ich habe keinen Master in Mathematik, sondern in einem anderen Fach. Kann ich mich trotzdem für das Lehrdiplom einschreiben?

Antwort: Wer keinen Fachmaster besitzt, kann trotzdem zum Lehrdiplom zugelassen werden, allerdings nur, wenn er oder sie das entsprechende fachwissenschaftliche Profil erfüllt. Dieses Profil wird im Anhang 6 des Studienreglements beschrieben. Fehlende Voraussetzungen werden zu Auflagen gemacht, die vor Abschluss des Lehrdiploms nachzuholen sind. Wenn die Auflagen 80 ECTS übersteigen, ist allerdings eine Zulassung ausgeschlossen. Zu beachten ist, dass mit Analysis I/II und Lineare Algebra I/II die Vorlesungen des Mathematik-Bachelor gemeint sind.

 

Frage: Ich habe zwar kein Mathematikstudium gemacht, aber in meinem Studium recht viele Mathematikvorlesungen gehört. Für das Matura-Niveau sollte das eigentlich reichen. Warum werden mir trotzdem so viele Auflagen gemacht?

Antwort: Wer Mathematik auf gymnasialem Niveau unterrichten will, und den Schülerinnen und Schülern nicht nur den Stoff, sondern eine moderne Perspektive des Fachs vermitteln will, muss das Zentralfeuer der Mathematik gesehen haben und muss in Theorie und Anwendungen sattelfest sein. Auch die Betreuung von Maturaarbeiten muss problemlos möglich sein. Insbesondere hier ist eine hohe Fachkompetenz erforderlich. So gibt es Maturaarbeiten über numerische Verfahren für hyperbolische PDEs, Fraktale Geometrie, Perkolation, das Ising-Modell, hyperbolische Geometrie, die Legendre-Vermutung usw. Aber auch scheinbar einfache Begriffe und Fragen der Mathematik sind nicht leicht zu verstehen: Was ist eine natürliche Zahl (Peano  Axiome)? Was ist eine reelle Zahl (Nichtstandard Modelle)? Warum kann man einen Winkel mit Zirkel und Lineal in zwei gleiche Teile teilen, nicht aber in drei (Galois)? Was ist Wahrscheinlichkeit (Kolmogorow)? Gibt es mehr Punkte in der Ebene als auf der Geraden (Cantor)? Warum kann man eine Kugel K in fünf Teile zerlegen und diese Teile durch Verschieben und Drehen in zwei gleichgrosse Kopien von K verwandeln (Banach-Tarski)? Was ist ein  Beweis (Gödel)? Was ist Krümmung (Riemann)? Ist eine geschlossene Kurve, die in jeder Richtung denselben Durchmesser, hat ein Kreis (Orbiforme)? Wie funktioniert Computertomographie (Radon-Transformation)? Ist die Folge der Obersummen bei einer monotonen Funktion fallend? Welche Kegelschnitte sind ähnlich zueinander? Warum ist Kompaktheit ein so fundamentaler topologischer Begriff? Kann ich genau (!) erklären, was ein Konfidenzintervall ist? Habe ich jemals selber eine wirklich gute und interessante mathematische Frage gefunden?

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