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14. Schweizerischer Tag über Mathematik und Unterricht

Mathematik
ETH-Zentrum
CH-8092 Zürich
Rämistrasse 101
Schweiz

Direktwahl 01 632 34 54
Zentrale 01 632 11 11
Telefax 01 632 15 23
E-Mail kirchgra@math.ethz.ch

Liebe Kolleginnen und Kollegen
Im Namen der Schweizerischen Mathematischen Gesellschaft (SMG), der ETH-Zürich und der Zürcher Hochschule Winterthur lade ich Sie ein zum


14. Schweizerischen Tag über Mathematik und Unterricht


am


Mittwoch, den 17. September 2003


an die


Zürcher Hochschule Winterthur

 

Programm


09.30 – 10.00 Uhr
Check-in, Kaffee und Gipfeli
10.00 – 10.15 Uhr
Begrüssung
10.20 – 11.35 Uhr
Prof. Dr. B. Kümmerer,TU Darmstadt: Knoten, Stationen einer mathematischen Theorie


Knoten finden sich in Ornamenten der keltischen Kunst und die Geschichte vom Gordischen Knoten ist sprichwörtlich. Aber warum beschäftigen sich Mathematikerinnen und Mathematiker mit Knoten? Um neue Knoten für die Seeleute zu finden oder Strickmuster zu entwerfen? Der Weg der Mathematik zu den Knoten ist verschlungener. Navigationsprobleme der weltreisenden Seefahrer führten Carl Friedrich Gauss zu den Knoten. Später sollten Knoten das System der chemischen Elemente ordnen. Und wir alle verdanken unser Leben der Tatsache, dass seit vielen Millionen Jahren jede Zelle bei ihrer Teilung ein Entknotungsproblem löst, dem die Mathematik erst in den letzten fünfundzwanzig Jahren auf die Spur kommt – und dies als einen ihrer grossen Fortschritte im 20. Jahrhundert ansieht: V. Jones erhielt für seine Entdeckung neuer Knoteninvarianten 1990 die Fieldsmedaille.
Die Knotentheorie zeigt exemplarisch, dass Mathematik mehr ist als Rechnen und Jonglieren mit Zahlen. Mathematische Probleme entstehen oft ausserhalb der Mathematik und ihre Lösung haben häufig weitere und unerwartete Anwendungen: Ein Blick auf die Entwicklung der Knotentheorie lässt eine Trennung in reine und angewandte Mathematik fragwürdig erscheinen. Und nicht zuletzt ermöglicht die Knotentheorie schon mit Schulwissen einen Einblick in ein spannendes Gebiet moderner Mathematik.

11.40 – 12.00 Uhr
Kurze Vorstellung des ZHW-Studiengangs Datenanalyse und Prozessdesign
Prof. Dr. C. Heitz, ZHW: Mathematik im praktischen Einsatz: Prozesse gestalten - Daten analysieren - Zukunft prognostizieren


Die Beherrschung komplexer Prozesse und die optimale Auswertung von Daten sind wichtige Schlüsselkompetenzen für Unternehmen, aber auch für Gesellschaften. Der massive Fortschritt in der Computertechnik erlaubt seit einigen Jahren den erfolgreichen Einsatz von quantitativen, mathematisch fundierten Modellen und Methoden, um konkrete Probleme auf einem qualitativ neuartigen Niveau zu lösen. Um Ingenieure in diesem Feld auszubilden, wurde an der ZHW der Studiengang "Datenanalyse und Pro-zessdesign" entwickelt, der inzwischen im 6. Jahr unterrichtet wird. Gleichzeitig werden die Methoden am Institut für Datenanalyse und Prozessdesign von Dozenten und wissenschaftlichen Mitarbeitenden in der Praxis eingesetzt und weiterentwickelt. Die Präsentation wird über die bisherigen Erfahrungen in der Lehre und im praktischen Einsatz berichten.

12.15 – 14.15 Uhr
Apéro, Mittagessen in der Mensa

14.30 – 15.30 Uhr
Prof. Dr. A. Steffen, ZHW: Codierungstheorie - Polynome schützen Menschenleben

Das Beispiel des neuen Europäischen Zugsicherungsystems ETCS macht uns bewusst, dass wir uns tagtäglich auf das fehlerfreie Funktionieren von komplexen Steuerungsmechanismen unter teils extremen Umweltbedingungen verlassen. Die in modernen Kommunikations- und Speichersystemen eingesetzten Fehlererkennungs- und Fehlerkorrekturverfahren beruhen auf fundamentalen Eigenschaften der diskreten Algebra. Der Vortrag soll anschaulich demonstrieren, wie die Codierungstheorie abstrakte Mathematik und praxisorientiertes Engineering zusammenführt.

15.45 – 16.30 Uhr
B. Dzung Wong, U. Kirchgraber, J. Schönenberger-Deuel, D. Zogg: Differenzieren - do it yourself

Der Vortrag gibt eine Einführung in das gleichnamige Buch. Das Material ist Teil eines – vom holländischen Freudenthal-Institut entwickelten – Unterrichtsentwurfs zur Differenzial- und Integralrechnung, welches von einer Schweizer Arbeitsgruppe übersetzt, bearbeitet und ergänzt wurde.
Der Stoff ist klassisch: Es geht um den Ableitungsbegriff und einige seiner Interpretationen, um das Ableiten der Grundfunktionen, die Ableitungsregeln, um den Zusammenhang mit der Geometrie von Kurven, um die Beschreibung von Bewegungen. An ein paar Stellen wird auch das Thema Differenzialgleichungen angeschnitten.
Das Besondere an diesem Material ist die Art der Lernumgebung, welche die Eigenaktivität der Schülerinnen und Schüler in den Vordergrund stellt. Anhand gut strukturierter Lerneinheiten, mit zahlreichen Aufgaben und kürzeren Theorieteilen, lässt sich der Stoff selbstständig erarbeiten. Erprobungen im Unterricht haben gezeigt, dass insbesondere die hohe Anschaulichkeit die Eigenarbeit unterstützt. Die Lösungen der Aufgaben am Ende jedes Kapitels geben den Lernenden umgehend Rückmeldungen auf ihre Arbeit.
Ein mindestens grafikfähiger Taschenrechner ist für das Arbeiten mit dem Buch zentral, da mit dem Zoomen die Bedeutung des Differenzierens erfahren werden soll.

Ich würde mich freuen, wenn wir Sie am 17. September 2003 in Winterthur begrüssen dürften.

Freundliche Grüsse

U. Kirchgraber

 

 

ANMELDUNG!!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         
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